Die Modellphase: Nutzertests zur Verbesserung der Usability der entwickelten Module für die Ambulanzpartner-Plattform

In einer einjährigen Modellphase sollen in enger Zusammenarbeit mit Menschen, die eine neurologische Erkrankung und entsprechende komplexe Bedarfe haben, die im Projekt entwickelten Module wie der Registrierungsprozess, das Service-Portal, die Patient*innen-App sowie die Kommunikationssoftware getestet und verbessert werden. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Nutzertests vorgesehen. Das Testing dient dazu, die im Projekt entwickelten Module für die Ambulanzpartner-Plattform auf ihre Nutzerfreundlichkeit und Verständlichkeit zu prüfen und entsprechend an die Bedarfe der Teilnehmenden anzupassen. Insgesamt beinhaltet die Modellphase zwei sechsmonatige Erprobungs-Phasen, die im Folgenden genauer erläutert werden:

  • Erste Erprobungs-Phase:
    • Leitfadengestützte Interviews mit den Teilnehmenden zu ihren Bedarfen bzw. Anforderungen an die Versorgung
    • Usability-Workshop mit den Projektbeteiligten und Teilnehmenden an der Modellphase
    • Nutzertests (Registrierungsprozess der Ambulanzpartner-Plattform, Patient*innen-App, Service-Portals auf der Ambulanzpartner-Plattform sowie Kommunikationssoftware)

  • Zweite Erprobungs-Phase:
    • Nutzertests (Registrierungsprozess der Ambulanzpartner-Plattform, Patient*innen-App, Service-Portals auf der Ambulanzpartner-Plattform sowie Kommunikationssoftware)
    • Leitfadengestützte Interviews mit den Teilnehmenden zu Nutzererfahrungen mit der Ambulanzpartner-Plattform und zu weiteren Anpassungsbedarfen


Folgende Module werden in der Modellphase getestet

  • Der Registrierungsprozess:

Patient*innen bekommen eine neue Möglichkeit, sich eigenständig online auf der Plattform von Ambulanzpartner zu registrieren. Sie sind dazu nicht mehr wie bisher auf den behandelnden Arzt angewiesen. Das sogenannte „Willkommens-Team“ unterstützt sie bei Bedarf telefonisch oder per E-Mail.

  • Das Service-Center für Patient*innen:

Auf der Ambulanzpartner-Website können Patient*innen sich anhand ihres Krankheitsbildes und des Krankheitsverlaufes Informationen (z. B. Erklärvideos) zu entsprechenden Hilfsmitteln einholen. Weiter finden Betroffene hier einen Formularschrank mit Musterdokumenten sowie Informationen zu Selbsthilfegruppen.

  • Die Patient*innen-App:

Durch eine Erweiterung der bestehenden Ambulanzpartner-App sollen Patient*innen der Plattform nun die Möglichkeit erhalten, Informationen, Hinweise und Wünsche zu ihrer persönlichen pflegerischen Versorgung, zu pflegerischen und alltagsunterstützenden Leistungen sowie zu ihren persönlichen Neigungen, Vorlieben und Abneigungen zu hinterlegen. Dazu dient das neue pflegerische Profil in der App. Dieses kann von Betroffenen selber ausgefüllt werden und erlaubt eine Abschätzung der individuellen Bedarfe bei der Körperpflege, der Unterstützung im Haushalt, Alltagsgestaltung und Kommunikation sowie sonstigen Bedürfnissen. Auf Basis dieser pflegerischen Profile kann die Zufriedenheit mit den einzelnen Versorgungsaspekten eingeschätzt und die Unterstützungsbedarfe priorisiert werden. Die Daten des pflegerischen Profils dienen dazu, die individuelle Versorgungssituation zu verbessern. Mit Hilfe der App können Betroffene ihr individuelles pflegerisches Profil anlegen und an den Pflegedienst versenden. Die App erlaubt hier also einen Prozess, individuelle Anpassungen der häuslichen Versorgungssituation auf einfachem Wege anzustoßen.

  • Die Kommunikationshilfe (Software):

Einige Patient*innen sind krankheitsbedingt eingeschränkt, sich lautsprachlich zu artikulieren. Eine Kommunikationssoftware kann daher Bestandteil der Hilfsmittelversorgung sein. Im Rahmen des Projekts wird ein solche Software so angepasst, dass Patient*innen durch Hand-, Kopf- oder Augensteuerung weiterhin alle Funktionen neuer Medien, wie Internet, Smartphone, E-Mail etc. auf der Versorgungsplattform nutzen können. Bei Bedarf können auch weitere Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl, Roboterarm) über die Kommunikationshilfe angesteuert werden. Für die Software wurde zudem eine Bildsprache entwickelt, so dass diese auch für Personen geeignet ist, die z. B. nach einem Schlaganfall die Schriftsprache möglicherweise nur noch eingeschränkt beherrschen.

Die Ergebnisse der Erprobung dienen dazu, die Nutzbarkeit der Plattform für Patientinnen und Patienten in der Zukunft zu verbessern. Bis zum Abschluss des Projektes sollen die Module angepasst später allen Nutzerinnen und Nutzern der Ambulanzpartner-Plattform zur Verfügung gestellt werden.

Förderung
Das Vorhaben ProDigA – Digital unterstützte Interaktions­arbeit (FKZ: 02L18A130) wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.